Vereinigung der Pflanzenzüchter und Saatguthersteller: Patentschutz soll Ergänzung, kein Parallelsystem sein
Wien, 26. November 2015 ... Die 66. Pflanzenzüchter-Tagung der Saatgut Austria hat auch dieses Jahr wieder zahlreiche Vertreter der Saatgut- und Pflanzenzüchterbranche sowie aus Wissenschaft und Forschung versammelt. Vom 23. bis 25. November diskutierten 110 Teilnehmer aus acht Ländern in der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zum Thema „Lebensmittel mit höherem Nährwert und optimierte Industrie-Rohstoffe – Was kann die Pflanzenzüchtung beitragen?“. Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria: „Die Pflanzenzüchtung hat drei entscheidende Aufgaben: hohen Ertrag und Widerstandsfähigkeit gegen Pflanzenkrankheiten zu garantieren, möglichst nährstoffreiche Lebensmittel sicherzustellen und Formen zu entwickeln, die für die Lebensmittelindustrie und die Verbraucher ideal sind. Damit wird eine gesunde und vielfältige Ernährung ermöglicht und eine hohe Diversität durch die Pflanzenzüchter gewährleistet.“ Das ist etwa bei der Waldviertler Kartoffelsorte Ditta gelungen, die als vielseitige und ertragsreiche Sorte bei Landwirten und Konsumenten gleichermaßen beliebt ist. Ihre Form macht sie ideal zur Zubereitung von Salat sowie als Bratkartoffel.
Auch auf aktuelle Wünsche der Konsumenten haben die heimischen Pflanzenzüchter immer entsprechende Lösungen parat. Künftig könnten etwa die österreichischen Sojazüchtungen in Zentral- und Osteuropa an Bedeutung gewinnen. Durch die Gentechnik-freien Sorten ist es möglich, die GVO-freie Tierhaltung und Tiermast in Österreich voranzutreiben. „Das ist aktuell DIE zentrale Forderung der Verbraucher in Österreich. Die Pflanzenzüchtung ist also nicht nur bei Obst, Gemüse und Getreide ein wichtiger Faktor für gesunde und qualitativ hochwertige Ernährung, sondern auch für die Produktion von Milch, Eiern und Fleisch. Das zeigt den hohen Nutzen der Pflanzenzüchtung“, so Gohn.
Pflanzenzüchter-Tagung als jährlicher Fixpunkt
Die österreichische Pflanzenzüchtertagung ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung und Treffpunkt für Wissenschaft, Pflanzenzüchter, Saatgutproduzenten sowie Berater, um sich auszutauschen und aktuelle Themen zu diskutieren. Sie findet seit nunmehr 66 Jahren ohne Unterbrechung statt. Während in den ersten Jahren noch das Stift Admont Veranstaltungsort der Tagung war, musste man aufgrund der zunehmenden Bedeutung und der steigenden Gästezahl schon bald in größere Räumlichkeiten ausweichen. Seither findet sie in der HBLFA Raumberg-Gumpenstein statt. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs steigt die Bedeutung der Tagung auch im osteuropäischen Raum stetig an.
Dazu Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria: „Die Jahrestagung von Saatgut Austria ist alljährlich ein ausgezeichneter Anlass, um den Status quo der Pflanzenzüchtung darzustellen. Gleichzeitig haben die kleinen und mittleren Pflanzenzüchter und Saatgutunternehmen die Möglichkeit, gemeinsam Projekte zu entwickeln und voranzutreiben.“
Im Anschluss an die Jahrestagung wird ein Tagungsband mit allen Beiträgen der Expertinnen und Experten veröffentlicht, der ein wichtiges Nachschlagewerk darstellt.
Bild 1 (v.l.): DI Karl Fischer, Geschäftsführer Erntegut der Saatbau Linz, und Dr. Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria
Bild 2 (v.l.): Dr. Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria, und DI Alfred Mar, Präsident ICC Austria
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